In den de La Tour Schulen ist uns die Gestaltung der Beziehung zwischen allen Beteiligten ein besonderes Anliegen.
Aufgrund ihres ganzheitlichen Ansatzes sind die de La Tour Schulen nicht nur Orte der Kompetenzentwicklung, sondern auch Orte bewusst gestalteten sozialen Lernens.
Die Beziehungsgestaltung in den de La Tour Schulen
In den de La Tour Schulen ist uns die Gestaltung der Beziehung zwischen SchülerInnen und LehrerInnen ein besonderes Anliegen. Getragen wird diese Beziehung von fünf Prinzipien:
Eine wichtige Grundeinstellung der de La Tour Schulen ist das Zusammenleben und Zusammenarbeiten von Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und Einschränkungen. Dies wird möglich, indem alle Klassen der Sekundarstufe und in Folge – so es die Gesetzeslage zulässt – auch der Oberstufe integrativ geführt werden und nach dem Prinzip einer inklusiven Pädagogik arbeiten. Die gezielte pädagogische Arbeit mit Unterschieden trägt dazu bei, dass diese Unterschiede im Schulalltag als Bereicherung empfunden und produktiv genutzt werden können. Eine weitere Zielsetzung der de La Tour Schulen besteht darin, der geschlechtsspezifischen Stereotypisierung entgegenzuwirken. Konkret bedeutet dies, dass Schulangebote nicht an das Geschlecht der SchülerInnen geknüpft sind. So können Hürden verringert und Angebote gewählt werden, die nicht den geschlechtsspezifischen Stereotypen entsprechen. Ziel ist es, eine möglichst große Handlungspalette für Personen beider Geschlechter zu schaffen, um so eine freie Entfaltung von Interessen und Begabungen jenseits herkömmlicher Rollenbilder zu ermöglichen.
In den de La Tour Schulen Seiersberg vertrauen wir darauf, dass sich unsere SchülerInnen aus einem individualisierten, inneren Rhythmus heraus Lerninhalte besser und nachhaltiger aneignen und dass jeder Schüler und jede Schülerin das Beste aus den gegebenen Bedingungen macht. Wir unterstützen diese Haltung durch eine persönliche Betreuung in kleinen Lerngruppen und durch didaktisch anregend gestaltete Lernräume. Vertrauen bedeutet auch, den Anliegen und Interessen der SchülerInnen gegenüber aufgeschlossen zu sein. Dafür braucht es gegenseitige Wertschätzung und einen respektvollen Umgang aller Schulpartner miteinander. Dieser Weg des Lernens basiert auf sozialen Kompetenzen, die die SchülerInnen in (alters-)heterogenen Lerngruppen erwerben, erproben und vertiefen. Christliche Werte und Grundhaltungen ergänzen die Säule des wertschätzenden Miteinanders.
In den de La Tour Schulen Seiersberg bedeutet Innovation nicht nur das Arbeiten mit modernsten Unterrichtsmitteln (z.B. Smart Boards u. Ä.), sondern auch eine offene, konstruktive Haltung, die Veränderung zulässt. In Hinblick auf Kompetenzen des 21. Jahrhunderts werden an die Schülerinnen und Schüler von heute hohe Anforderungen gestellt. Um diesen gerecht zu werden, arbeiten wir mit ihnen auf Augenhöhe. Durch das partnerschaftliche Miteinander von Lehrkräften und SchülerInnen wird eine positive Umgebung kreiert und es werden Freiräume geschaffen, in denen SchülerInnen selbst innovative Lernwege finden können. Selbstverständlich ist, dass fächerübergreifendes und mediengestütztes Lernen (z.B. Cyber Homework) ebenso auf der Tagesordnung stehen wie die Arbeit in und an Projekten. Innovation bedeutet jedoch auch gelebte Schulentwicklung. Das kontinuierliche Hinterfragen bestehender Strukturen, eine respektvolle Feedbackkultur und das Streben der PädagogInnen nach stetiger Weiterbildung ermöglichen sinnvolle Veränderungen und eine daraus resultierende Neuorientierung.
Es gilt nicht, das Talent eines Schülers oder die Begabung einer Schülerin zu diagnostizieren und diese dann inselhaft weiter zu fördern. Im Gegenteil. Es gilt, den Jugendlichen als Gesamtheit zu sehen, als eine Summe von vielen individuellen Zugängen, Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Somit wird der Jugendliche als Ganzes in den Mittelpunkt gestellt, unterschiedliche Talente werden erkannt und als gleichwertig angenommen. Dies bedarf einer hohen Reflexionsfähigkeit seitens des Lehrpersonals. Ein wöchentlicher Austausch der Jahrgangsteams in den de La Tour Schulen ermöglicht ein differenziertes Bild einzelner SchülerInnen und soll einseitigen Zuschreibungen in Bezug auf die Leistungen der Jugendlichen entgegenwirken.
Wichtig ist auch das Bewusstsein über den Wert unterschiedlicher (fachlicher, kommunikativer, sozialer, etc.) Beiträge für die gesamte Schulgemeinschaft. Um dieses Bewusstsein zu verstärken, werden die Ergebnisse gemeinsamer Projekte oder Präsentationen innerhalb einer SchülerInnengruppe in Bezug auf die Teamarbeit reflektiert und analysiert.
Die Vertrauens- und Glaubwürdigkeit einer Lehrperson beeinflusst die Lernbereitschaft und das Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler. Vertrauens- und Glaubwürdigkeit entstehen aber nur, wenn LehrerInnen echt und authentisch handeln, wenn sie also nicht nur handeln, wie LehrerInnen handeln sollten, sondern als Lehrperson und als MENSCH (mit all seinen Stärken und Unzulänglichkeiten) handeln. In unserer Schule dürfen und sollen Lehrerinnen und Lehrer Gefühle zeigen, denn nur dann werden sie auch als echt und authentisch wahrgenommen. Wichtig ist uns, dass die LehrerInnen mit den SchülerInnen in „echten“ Kontakt treten, ohne sich anzubiedern. Die SchülerInnen müssen spüren: „Der Lehrer/die Lehrerin mag mich, auch wenn ich mal Mist gebaut habe“.
Ebenso wichtig ist es, dass die Schülerinnen und Schüler authentisch sein dürfen. Manchmal sind sie hochmotiviert, manchmal schlecht drauf, manchmal aggressiv, manchmal schmuseweich, manchmal schauen sie in die Luft, manchmal arbeiten sie hochkonzentriert. Aber egal, wie sie sich gerade verhalten, in den de La Tour Schulen sind sie immer ein wichtiger und wertgeschätzter Mensch.